Das ist die Geschichte eines schicken flauschigen Wollpullovers.
Er gehörte einem Lämmchen. Und dieses Lämmchen hatte einen Po.
Einst lebte es in Australien, wo 80% der feinen Wolle herkommt, die weltweit für die Bekleidungsindustrie verwendet wird.
Doch die flauschigen Lämmchen haben natürliche Feinde. Fliegen, die ihre Eier in die vielen Hautfalten rund um den Po der Lämmchen legen. Parasiten.
Mulesing /ˈmjuːlziŋ/ ist die Methode, mit der Wollproduzenten diesen Fliegenbefall verhindern wollen.
Sie schnallen kurzerhand das wenige Wochen alte Lämmchen fest und schneiden ihm die Haut um den Po ab. Das geschieht mit einer Schere und meist ohne Narkose.
Das blutende Lämmchen läuft geschockt zu seiner Herde zurück. In vielen Fällen kommen die Fliegen trotz der Verstümmelung wieder.
Das Lämmchen leidet für unsere Bekleidung. Der Wollpullover war einst Teil eines Lebewesens mit Emotionen, Angst und Schmerzen.
Doch es gibt eine Lösung: Schafe, die von Natur aus weniger anfällig für den Fliegenbefall sind.
Der Umstieg auf diese Schafe stellt zwar einen Aufwand für Wollproduzenten dar, aber er ist machbar.
Ergebnis:"Wolle mit Po"
Je mehr Menschen "Wolle mit Po" fordern, desto häufiger werden Marken auf diese Wolle zurückgreifen. Und kein flauschiges Lämmchen muss mehr Mulesing ertragen.